Lithium-Ionen-Akkus sind in Kfz-Werkstätten unverzichtbar, doch ihre hohe Energiedichte birgt Risiken. Brandschutzexperten geben daher fünf wichtige Tipps, um unliebsame Vorfälle zu vermeiden und die Sicherheit im Betrieb zu gewährleisten.
Warum ist der richtige Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus so wichtig?
In Kfz-Werkstätten werden Lithium-Ionen-Akkus in vielen Geräten genutzt – von tragbaren Lampen und Bohrmaschinen bis hin zu Schlagschraubern oder E-Bikes für Kunden. Viele dieser Geräte sind für den Außeneinsatz konzipiert und werden unter verschiedenen Witterungsbedingungen verwendet. Zudem werden Akkus im hektischen Werkstattalltag oft nicht immer ordnungsgemäß behandelt.
Die hohe Energiedichte der Akkus sorgt zwar für eine effiziente Leistung, birgt aber auch Risiken. Denn Lithium reagiert mit Sauerstoff – ist ein Akku beschädigt oder defekt, kann er in kurzer Zeit große Mengen an Energie freisetzen. Im schlimmsten Fall kann dies zu Bränden oder sogar Explosionen führen. Um solche Unfälle zu vermeiden, sollten Werkstätten folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten:
Die 5 wichtigsten Sicherheitstipps für den Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus
Tipp 1: Sichere Lagerung
- Lithium-Ionen-Akkus sollten in gut belüfteten, kühlen Räumen mit Temperaturen zwischen 15 und 25 °C gelagert werden.
- Ein Mindestabstand von 2,5 Metern zu brennbaren Materialien wird empfohlen.
- Spezielle Akkuladeschränke in unterschiedlichen Größen können dabei helfen, das Risiko von Bränden zu minimieren.
Tipp 2: Sicheres Laden
- Akkus sollten ausschließlich mit den vom Hersteller empfohlenen oder durch Fachkräfte geprüften Ladegeräten geladen werden.
- Der Ladevorgang sollte beaufsichtigt werden, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Der Ladebereich muss gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, um Überhitzung und Kurzschlüsse zu vermeiden.
- Wird ein Akku beim Laden auffällig heiß, sollte er ausgetauscht werden.
Tipp 3: Regelmäßige Wartung und Überprüfung
- Akkus sollten regelmäßig auf sichtbare Schäden wie Risse oder andere äußerliche Beschädigungen überprüft werden.
- Schwere Akkus, beispielsweise in Fahrzeugen, sollten vor mechanischen Belastungen wie Stößen oder Stürzen geschützt werden.
- Für eine längere Lagerung empfiehlt sich eine Ladung von 50 bis 70 %, um Tiefenentladung oder Überladung zu vermeiden.
- Eine regelmäßige Überprüfung verlängert die Lebensdauer der Akkus und erhöht die Sicherheit.
Tipp 4: Umweltgerechte Entsorgung
- Lithium-Ionen-Akkus dürfen nicht im normalen Hausmüll entsorgt werden.
- Kfz-Werkstätten sollten alte Akkus zu speziellen Sammelstellen bringen oder die Rücknahmeangebote von Händlern nutzen.
- Eine unsachgemäße Entsorgung kann erhebliche Umweltschäden verursachen und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Tipp 5: Sicherer Transport
- Spezielle Akkutaschen bieten unterwegs zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit, Stößen und Korrosion an den elektrischen Kontakten.
- Sie sind besonders praktisch für den Transport und können im Falle eines Akkubrands die Umgebung vor Schäden bewahren.